Inbetriebnahme und Instandhaltung des Kachelofens
Erstes Einheizen Ihres Kachelofens
Während des Bauvorgangs wird viel Wasser verwendet, welches durch den beschriebenen Brenn- bzw. Austrocknungsvorgang stufenweise restlos durch den Schornstein als Wasserdampf entweicht. Deswegen ist es auch wichtig, dass die Feuertüren, ggf. die Luftzufuhrregler, während der Trocknungszeit (auch bei Nichtgebrauch) stets geöffnet bleiben.
Der Vorgang des Austrocknens:
Vor dem ersten Anzünden empfiehlt es sich auf folgende Weise den Schornstein vorzuwärmen:
Öffnen Sie die Tür zum Schornstein und verbrennen Sie in der Öffnung ein wenig Papier oder dünne Holzscheite, damit die kalte Luftsäule aus dem Schornstein entweicht.
1. In der ersten Woche der Heizperiode erwärmen Sie den Ofen nur leicht auf lau- bzw. handwarme Temperatur, indem Sie hin und wieder 2-3 dünne Holzscheite verbrennen um eine konstante Temperatur zu erhalten. Lassen Sie dabei stets die Tür bzw. den Luftzufuhrregler geöffnet!
2. In der zweiten Woche kann die Temperatur wie unter Punkt 1 beschrieben langsam gesteigert werden. Schließen Sie die Luftzufuhr auch jetzt nicht!
3. In der dritten Woche können Sie den Ofen auf Gebrauchstemperatur aufheizen, indem Sie den Feuerplatz einmalig mit der notwenigen Holzmenge füllen und diesen Vorgang 12-24 Stunden später wiederholen. Halten Sie nach wie vor die Luftzufuhr geöffnet. Zum Ende der dritten Woche ist bei der geschilderten Vorgehensweise der Ofen ausgetrocknet.
Ab jetzt befüllen Sie die Feuerstelle des Ofens mit der erforderlichen Menge Holz und zünden es an. Schließen Sie die Feuertür bzw. den Luftzufuhrregler erst nach Beendigung des Heizvorgangs vollständig, wenn nur noch Glut vorhanden ist. Bis zum nächsten Aufheizen sollten mindestens 10 Stunden vergehen, damit der Ofen wieder die Fähigkeit erlangt Wärme aufzunehmen.
Der sorgfältig trocken geheizte Ofen gewährleistet eine längere Lebensdauer sowie einen störungsfreien Betrieb.
Gedanken zum Feuerholz
Es ist wichtig, immer mit trockenem Hartfeuerholz zu heizen. Für ein optimales Heizergebnis verwenden Sie mindestens 2 Jahre altes Holz, das an einem luftigen, niederschlagsfreien Ort aufbewahrt wird. Frisch geschnittenes bzw. neu gekauftes Holz hat einen Feuchtigkeitsgehalt von 70%, bei dessen Verwendung es zu Ruß- /Teerbildung bzw. zu Ablagerungen im Ofen und Kamin kommen kann. Das ist ausgeprochen schädlicher und unangenehmer Zustand, den Sie durch meine Vorschläge umgehen können.
Was Sie nicht mit Ihrem Ofen machen sollte
● In den ersten drei Wochen Türen bzw. Luftzufuhrregler nicht vollständig schließen!
● Schließen Sie die Feuertür nicht solange das Holz flammt bzw. noch nicht zusammengefallen ist. Explosionsgefahr!
● Heizen Sie nicht dauerhaft! Legen Sie kein Holz mehr in den bereits aufgeheizten Ofen nach! Er wird dadurch nicht mehr Wärme abgeben, vielmehr können Schäden an den Fugen entstehen.
● Legen Sie keine größere Menge kleiner Holzscheite (vom Kleinholz zum Anzünden abgesehen) auf einmal auf das Feuer! Durch das intensive Heizen kann es in Folge von Überhitzung zu Schädigungen kommen. Benutzen Sie z. B. auch keine Walnussschalen, Sperrholz, Tannenzweige, Wellpappe bzw. Verdünnungsmittel.
● Ersticken Sie das Feuer nicht, indem Sie die Luftzufuhr verringern! Unvollständiges Verbrennen kann zu Ruß-/Teerbildung und Explosionen führen.
Folgen: Risse in den Fließen, Fugenschäden, Anhebung bzw. Lockerung des Gesimses, Abbröckeln des Schamottbacksteines im Feuerraum, Deformationen der Feuertüren
Für diese Fehler kann ich keine Garantie übernehmen, da sie auf unsachgemäßen Gebrauch zurückzuführen sind!
Ebenso wichtig ist die regelmäßige Reinigung des Schornsteins!
Bei Fragen in Bezug auf Ihren Kachelofen bzw. Schornstein suchen Sie in jedem Fall einen Fachmann auf!
Durch den professionellen Umgang mit Ihrem Ofen gewährleisten Sie dessen Langlebigkeit und Effizienz!